Kon struk tive r­Ho lzschut z im Spielplatzbereich ohne Biozide

Eine Handreichung des Umweltbundesamts gibt praxisnahe Hinweise für Kommunen, um den Einsatz von Schädlings­bekämpfungs­mitteln – so genannten Biozidprodukten – zu reduzieren. Ihr liegt ein Forschungsvorhaben der Universität Würzburg zugrunde, das anhand von Fallstudien untersucht hat, wie Kommunen bereits heute dazu beitragen, dass weniger biozide Wirkstoffe in die Umwelt gelangen.

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Biozidprodukte kommen auch in Kommunen nach wie vor vielfältig zum Einsatz – etwa in Holzschutzmitteln, bei der Grünbelagsentfernung oder bei der Schädlings- und Lästlingsbekämpfung. Zugleich können sie durch den Eintrag in Gewässer und den Boden die Biodiversität negativ beeinflussen und zum Insektensterben beitragen.

Praxistipps und Beschaffungshinweise zur Schädlingsbekämpfung

Um dies zu verhindern, setzen immer mehr Kommunen – auch im Rahmen nachhaltiger Beschaffung – auf Lösungskonzepte, die mit möglichst wenig Biozidprodukten auskommen. Die Broschüre Pestizide in Kommunen: Urbane Schädlingsbekämpfung, Bautenschutz und Hygiene des Umweltbundesamtes bündelt dafür Praxistipps und Beschaffungshinweise, die von Kommunen bereits erfolgreich praktiziert werden.

So könne etwa der Einsatz von Holzschutzmitteln durch die Verwendung bestimmter Hölzer vermieden werden. Materialauswahl und bauplanerische Maßnahmen beugen dem Algenbefall auf Gehwegen und an Fassaden vor. Informationskampagnen für die Bürgerschaft können helfen, den Nagetierbefall einzuschränken.

Hinsichtlich Beschaffung und Vergabe gibt die Handreichung wertvolle Hinweise etwa zur Formulierung von Leistungsbeschreibungen und zu Wertungskriterien. Zu allen Einsatzbereichen von Bioziden werden zudem passende Siegel und Umweltzeichen etwa zur „Abwehr und Bekämpfung von Schädlingen ohne giftige Wirkung“ oder für „Emissions- und schadstoffarme Lacke“ benannt.

Forschungsvorhaben der Uni Würzburg

Grundlage der Broschüre ist ein Forschungsvorhaben der Universität Würzburg, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Industriebetriebslehre, welches die kommunalen Best Practices im Rahmen von Fallstudien zusammengetragen hat. Wer also noch tiefer in die Materie einsteigen möchte, kann dies anhand des 130seitigen Abschlussberichts des Projekts „Umweltfreundliche Beschaffung und Anwendung von Bioziden in Kommunen“ tun.

Links

  • Broschüre Pestizide in Kommunen: Urbane Schädlingsbekämpfung, Bautenschutz und Hygiene – Praxistipps und Beschaffungshinweise herunterladen (32 Seiten, PDF, 3 MB)
  • Abschlussbericht Umweltfreundliche Beschaffung und Einsatz von Biozid-Produkten in Kommunen herunterladen (130 Seiten, PDF, 3,5 MB)

Titelbild: Annie Spratt – Unsplash