Unternehmen können sich für den Auftrag bewerben, die neue Talbrücke Rahmede zu bauen.

Eine ungewöhnliche Gewichtung der Zuschlagskriterien durch die Autobahn GmbH des Bundes zeichnet das Vergabeverfahren für den Neubau der Talbrücke Rahmede aus.

Mit der sanierungsbedingten Stilllegung der Talbrücke Rahmede ist die vielbefahrene Sauerlandlinie (A45) an einem für Umfahrungen äußerst ungünstigen Punkt der Autobahn bereits seit Dezember 2021 unterbrochen. Geplant ist ein Abriss der Brücke und ein Neubau an gleicher Stelle. Nachdem im März bereits der erste Baustopp drohte, da die Haselmaus noch nicht aus ihrem Winterschlaf erwacht war, soll es nun schnell gehen.

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EU-weiter Teilnahmewettbewerb gestartet

Elfriede Sauerwein-Braksiek

Inzwischen hat die Autobahn GmbH das EU-weite Vergabeverfahren für den Ersatzneubau der Talbrücke gestartet. In einem zweistufigen Verfahren, das mit einem Teilnahmewettbewerb beginnt, soll der Auftragnehmer gefunden werden, der den Neubau der Brücke am besten und vor allem am schnellsten realisiert. Entsprechend sollen Planung und Erstellung in einem Auftrag vergeben werden.

Für den Neubau der Talbrücke Rahmede brauchen wir leistungsfähige Firmen, die innovative Ideen mitbringen“, so Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH (links im Bild).

Abgewickelt wird der Großauftrag über den Vergabemarktplatz des Landes Nordrhein-Westfalen, die Teilnahmefrist endet am 21. November um 9.30 Uhr.

Die Zuschlagskriterien des Vergabeverfahrens Talbrücke Rahmede

Gewichtung der Zuschlagskriterien

Für Bauvergaben noch untypisch werden lediglich 50 von 100 der maximal erreichbaren Punkte auf den Preis vergeben. Von den verbleibenden 50 Punkten werden 20 auf eine möglichst rasche Umsetzung vergeben (Bauzeit). „Je eher der Verkehr wieder über die Autobahn laufen kann, umso besser“, so Sauerwein-Braksiek.

Wege durch den Wald der Wertung

Es ist zu begrüßen, dass die Möglichkeiten der Angebotswertung ausgeschöpft werden, die das Vergaberecht bietet. Allen, die diesem Beispiel folgen möchten, sei unser Beitrag Wege durch den Wald der Wertung empfohlen, der nicht nur die Probleme aufzeigt, die bei der Einbeziehung von Leistungskriterien in die Angebotswertung entstehen können, sondern auch praxisnah darlegt, wie mit diesen umzugehen ist.

Der Autor, Dr. Stefan Krusenbaum, ist zudem Referent der beliebten Fortbildung „Grundlagen und Auswahl geeigneter Wertungsmethoden“ der cosinex Akademie. Für den nächsten Termin am 17. Januar sind noch wenige Plätze frei.

  • Titelbild: Sven Prillwitz
  • Portrait: Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)